Die ZIZENHAUSENER TONFIGUREN
Seit 1975 wird im Fasnachtsmuseum Schloss Langenstein eine bedeutende Sammlung von Zizenhausener Tonfiguren gezeigt.
Zizenhausener Terrakotten heißen diese künstlerisch hochwertigen Zeugnisse bäuerlicher Volkskunst deshalb, weil der bedeutende Figurenschöpfer, ein Maler namens Anton Sohn, die meisten Stücke von 1799-1841 in Zizenhausen, einem 1974 in die Stadt Stockach eingemeindeten Dorf, hergestellt hat. Anton Sohn führte in Zizenhausen die von seinem Vater Franz Josef Sohn in Kümmerazhofen (bei Bad Waldsee) begonnene Kunst fort und entwickelte sie zu wahrer Meisterschaft.
Die Motive der Tonfiguren sind vielfältig. Sie reichen von religiösen Themen über Kinder- und Trachtenszenen bis zu grotesken Darstellungen von Sagen, Schwänken und drolligen Begebenheiten aus dem Alltagsleben. Des weiteren schuf er Karikaturen von Mönchen, Soldaten und Politikern. Mittelpunkt der Langensteiner Sammlung sind jedoch die 42 Gruppen der „Basler Totentanzes“. Die rund 300 etwa 10-20 cm hohen, in Ton geformten, gebrannten und bunt bemalten Terrakotten, die in Langenstein ausgestellt sind, stammen zum größten Teil aus einem Vermächtnis des Konstanzer Kammermusikers Heinrich Wollheim.