19. + 20. Jahrhundert

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Schloss Langenstein im 19. und im 20 Jahrhundert

Graf Karl Guidobald von Welsperg (1678-1723).
Graf Karl Guidobald von Welsperg (1678-1723).
Graf Ludwig von Langenstein (1820-1872) von Franz Xaver Winterhalter
Graf Ludwig von Langenstein (1820-1872) von Franz Xaver Winterhalter

Im Jahre 1826 entschloss sich Graf Karl von Welsperg die stark verschuldete Herrschaft Langenstein samt den Orten Eigeltingen und Orsingen zu verkaufen. Mit dem Fürsten Karl Egon zu Fürstenberg, dem er den Besitz zunächst offerierte; wurde der Graf nicht handelseinig. Schließlich übernahm Großherzog Ludwig von Baden die angebotenen Objekte für 190 000 Gulden. Noch im selben Jahr kaufte dieser auch die Dörfer Volkertshausen und Beuren an der Aach, die bereits 1814 durch die Welsperger veräußert worden waren, zurück. Der kapitalkräftige Landesherr konnte den Langensteiner Besitz außerdem durch die Erwerbung des Hofgutes Dauenberg (1827) und der Herrschaft Heilsberg mit Gottmadingen und Ebringen (1829) noch erheblich vergrößern. Alle diese Besitzungen, dazu das meiste seines sonstigen umfangreichen privaten Grundvermögens mit den drauf ruhenden Rechten im Hegau, Linzgau, im Donautal und im badischen Unterland wurden nach seinem Willen im „Gräflich Langensteinischen Stammgut“ zusammengefasst. Dies erbte nach dem Tod des Großherzogs 1830 sein Sohn Graf Ludwig von Langenstein. Dank der beträchtlichen Hinterlassenschaft des

Großherzog Ludwig von Baden (1763-1830), Großherzog von 1818-1830.
Großherzog Ludwig von Baden (1763-1830), Großherzog von 1818-1830.
Großherzogin Luise von Baden
Großherzogin Luise von Baden (links sitzend), Großherzog Friedrich II. von Baden und seine Gemahlin Hilda (beide stehend) sowie Friedrichs Schwester Viktoria, Königin von Schweden (rechts sitzend). Fotografie, geschenkt anläßlich ihres Aufenthaltes in Langenstein (1918/19).

Großherzogs und einer guten Finanzverwaltung gelangen Ludwig und seiner Mutter in den folgenden Jahren noch einige weitere vorteilhafte Erwerbungen. Sogar die Insel Mainau, vor über fünfeinhalb Jahrhunderten von den Rittern von Langenstein an den Deutschorden geschenkt, kam 1839 noch einmal vorübergehend in langensteinische Hände. Durch die mit dem Grafen Karl Douglas vermählte Schwester Ludwigs von Langenstein ging der größte Teil des langensteinischen Vermögens dann 1872, der Rest im Jahr 1900, auf die aus Schottland stammende und seit 1631 in Schweden ansässige gräfliche Familie Douglas über.

Noch einmal, am Ende des ersten Weltkrieges, gelangte das einsam gelegene Schloss Langenstein zu politischer Bedeutung, als Großherzog Friedrich II. von Baden, der Revolution ausweichend, zusammen mit seiner Gemahlin, seiner Mutter und seiner Schwester, der damaligen Königin von Schweden, in Langenstein Unterschlupf fand. Hier verbrachte er die ersten unruhigen Wochen nach dem Sturz der Monarchie und hier unterzeichnete er am 22. November 1918 die Urkunde über seinen Verzicht auf den badischen Thron. Das Schloss Langenstein dient seit 1906 der gräflichen Familie Douglas als Hauptwohnsitz.

 

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